Dienstag, 1. Dezember 2015

Headset-Test LX16 Evo

Test des Gaming-Headsets Lioncast LX16 Evo


Einleitung


Das Gaming-Headset Lioncast LX16 Evo
Ein Headset zu bewerten ist sehr schwer, da ein Großteil der Bewertung auf den persönlichen Geschmack des Klangbildes zurückzuführen ist. Natürlich kann das Fazit auch nur die technischen Aspekte berücksichtigen, doch in der Praxis sind die eher untergeordnet. Ebenso der Tragekomfort empfindet nicht jede Person gleich, da jede Kopfform unterschiedlich ist. Bei dem einen kann es auf den Ohren drücken, während jemand anders das Headset für Stunden ohne Einschränkungen nutzen kann.

Für den nachfolgenden Test lag mir das Headset Lioncast LX16 Evo vor, dass die ältere Variante LX16 Pro ablösen soll. Das LX16 Evo wurde an vielen Stellen überarbeitet. Es sind nun Neodymium Magneten in den Lautsprechern verbaut, die inzwischen bei vielen hochwertigen Gaming-Headsets eingesetzt werden. Dem Stoff sind Ohrpolster aus Kunstleder gefolgt und auch an den Kabelverbindungen hat sich einiges getan.

Verarbeitung 8/10


Die Verarbeitungsqualität lässt sich von gut bis sehr gut einstufen, natürlich immer unter der Berücksichtigung des Preissegments, in dem das Headset mit derzeit knapp 30 Euro liegt.

Die Ohrpolster
Es knarzt nichts, die Hörmuscheln sind am Bügel beweglich gelagert, sind aber trotzdem noch stabil genug angebracht. Auch die Nähte der Stoff- und Kunstlederbezüge sind sauber verarbeitet.

Lediglich fällt auf, dass einige Spaltmaße unterschiedliche Abstände haben, außerdem ist an einer Hörmuschel beim inneren Stoffbezug eine kleine Falte eingenäht. Diese beiden Punkte sind jedoch eher unter der Rubrik „Meckern auf hohem Niveau“ einzustufen. Etwas nerviger ist, dass die Rasterung der verstellbaren Bügellänge zu weich ist, sodass sich die eingestellte Länge bei jedem Absetzen des Headsets verstellt.

Komfort 9/10


Der Tragekomfort ist stets sehr angenehm, es liegt bequem an und drückt nicht zu fest auf die Ohren. Trotzdem werden Umgebungsgeräusche stark genug gedämpft. Für viele Brillenträger sind vor allem Headsets oft unangenehm, da die Ohren durch zu fest anliegende Hörmuscheln an die Brillenbügel gedrückt werden. Bei diesem Modell ist das nicht der Fall und es kann mehrere Stunden getragen werden, ohne dass Druckstellen an den Ohren auftreten. Ebenso geht auch das Gewicht in Ordnung und wirkt sich nicht störend auf die Kopfbeweglichkeit aus.
Einzig anzumerken ist, dass nach längerem Tragen die Ohren ziemlich warm werden, jedoch nicht so unangenehm, dass eine Pause eingelegt werden muss.

Ausstattung 8/10


Lautstärkeregelung
Neben dem Headset und einer kurzen Anleitung befindet sich im Lieferumfang ein weiteres Kabel, das die Gesamtlänge des Kabelweges auf 3,20 Meter verlängert. Diese Verlängerung dient außerdem dazu, die Signale von Mikrofon und Audioausgabe zu trennen.

Das direkt mit dem Headset verbundene Kabel hat eine ungefähre Länge von 1,30 Meter. Dort eingebunden ist eine Kabelfernbedienung, mit der die Lautstärke der Kopfhörer und Mute-Funktion des Mikrofons geregelt werden können.

Mikrofon 8/10


Die Sprecheinheit wird bei vielen Headsets im günstigen und mittleren Preissegment oft vernachlässigt. Das Ergebnis ist eine verrauschte oder dumpfe Sprache, die vor allem bei der Aufzeichnung eines Let's Play sehr negativ auffallen kann.

Anschlüsse
Das Mikrofon des LX16 Evo kann – weiterhin unter Berücksichtigung des Angebotspreises von knapp 30 Euro – von gut bis sehr gut eingestuft werden. Die Stimme wird klar und deutlich übertragen, es tritt nur ein geringes, aber trotzdem hörbares Hintergrundrauschen auf. Das ist jedoch nicht störend und kann daher vernachlässigt werden. Weiter entfernte Umgebungsgeräusche werden zuverlässig gefiltert und nicht mit übertragen.

Leider nimmt das Mikrofon nur auf dem linken Kanal auf. Wenn die Aufnahmesoftware nicht explizit auf Mono umgestellt werden kann, ist die Tonaufnahme in Stereo, wovon nur der linke Kanal bespielt wurde. Sollte die Umstellung auf Mono funktionieren, ist die Aufnahme in Ordnung.

Getestet wurde die Spracheingabe am PC, an einem Smartphone sowie an einem Diktiergerät. Am PC kommt das zusätzliche Kabel zum Einsatz, das die Adern von Kopfhörer und Mikrofon separiert und alle Eingänge / Ausgänge am PC am dafür vorgesehenen Anschluss verwendet werden können. Am PC wird vor allem eine separate Soundkarte empfohlen, da interne Soundkarten bereits ein hohes Grundrauschen besitzen. Sofern diese Voraussetzungen gegeben sind, kann am PC durch den Zusatz verschiedener Filter mit dem LX16 Evo Mikrofon ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden.
Das Mikrofon

Am Smartphone kann das Headset ohne die lange Kabelpeitsche über eine Buchse direkt zum telefonieren genutzt werden, sofern das Gerät den kabelgebundenen Betrieb eines Headsets mit 3,5mm Klinkenstecker unterstützt. Die Gespräche werden klar und deutlich übertragen. Ebenso die Aufnahme und Wiedergabe mittels eines Diktiergerätes.

Falls das Mikrofon nicht benötigt wird, kann dieses hochgeklappt werden. In aktiver Stellung befindet es sich in einer guten Position vor dem Mund, kann aber auch nicht weiter verstellt werden. Die Länge ist nicht variierbar und die „Knickfähigkeit“ des Armes lässt nur eine geringe Biegung zu.

Klang 10 /10


Die wichtigste Disziplin eines Headsets ist der Klang, der über die Hörmuscheln zum Zuhörer transportiert wird. Ein großer Bewertungsfaktor sind der persönliche Geschmack und die Gewohnheiten des Anwenders.

Ich habe lange Zeit Kopfhörer von Philips genutzt, deren Ohrpolster das komplette Ohr umschlossen haben. Die Akustik war wenig basslastig, dafür waren umso mehr Höhen enthalten. Es traf meinen Geschmack ganz gut, kannte aber auch nur wenige andere Kopfhörer.

Das LX16 Evo hat mich in meinem Klanggeschmack verändert. Die Ausführung von Lioncast ist deutlich basslastiger, als ich es bisher gewohnt war. Am Anfang war es ungewohnt, doch nach einigen Musikliedern und Serienepisoden mag ich diesen Klang nicht mehr missen. Nach einem Wechsel zurück zu meinen alten Kopfhörern waren diese klang- und substanzlos – obwohl sich diese nicht geändert hatten.

Klanglich kann das Headset überzeugen
Der Klang lässt sich in vielen verschiedenen Situationen bewerten. Den Anfang macht die Musik, die sich über das Headset exzellent hören lassen kann. Ob Rock, Metal, Pop oder Oldies, die Wiedergabe ist kristallklar und lässt einen jedes einzelne Instrument heraushören. auch der Gesang kommt deutlich rüber, es findet keine hörbare Klangverdeckung statt.

Bei Videospielen verhält sich das Headset ähnlich – immerhin ist das die Kerndisziplin des auf das Gaming konzipierten Lioncast LX16 Evo. Vor allem durch die Basslastigkeit kommen bei Shootern Schussgeräusche sehr effektiv, durchdringend und stark zur Geltung, das Spielgefühl ändert sich zum Positiven. Auch in Rennspielen kann die Soundkulisse überzeugen, Motorensounds sind ausdrucksstark, die Umgebungsgeräusche lassen sich zudem gut davon differenzieren.

Film- oder Serienfans kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Vor allem Stimmen werden klar und deutlich wiedergegeben und tragen zum positiven Gesamtbild der Tonwiedergabe bei. Zum Schluss sei noch anzumerken, dass auch hohe Lautstärken ohne Verzerrungen wiedergegeben werden.

Fazit


Das Gaming-Headset Lioncast LX16 Evo ist ein sehr gutes Allround-Headset mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit dem Preis von derzeit 30 Euro kann man nichts falsch machen. Während nur kleine Kompromisse eingegangen werden müssen, gleicht das Klangbild alle negativen Aspekte aus und das Headset kann uneingeschränkt allen empfohlen werden, die ein Gerät für viele verschiedene Anwendungen suchen.

Bewertung


Nicht jede Disziplin kann gleich behandelt werden. Mir persönlich ist der Klang z.B. wichtiger als die Ausstattung, ich benötige nur das Notwendigste. Deshalb habe ich den vergebenen Punkten eine Gewichtung zugeteilt, was zu dem folgenden Endergebnis führt:

Verarbeitung 8/10 – Gewichtung: 10% - 8/10 Punkte
Komfort 9/10 – Gewichtung: 20% - 18/20 Punkte
Ausstattung 8/10 – Gewichtung: 10% - 8/10 Punkte
Mikrofon 8/10 – Gewichtung: 20% - 16/20 Punkte
Klang 10 /10 – Gewichtung: 40% - 40/40 Punkte


Gesamt 90/100 Punkten


2 Kommentare:

  1. Hallo Stephan!
    Vielen Dank für den ausführlichen Testbericht über das Lioncast Headset. Es sieht wirklich super aus und scheint wirklich eine gute Empfehlung zu sein. Wie zufrieden bist du denn jetzt, nach einigen Monaten damit?
    Gruß, Steffen

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    1. Hi Steffen!
      Ich kann weiterhin bestätigen, dass es sich um ein sehr gutes Headset handelt. Ich habe es täglich im Einsatz und nutze es zum Musik hören, Games zocken oder Filme schauen. Obwohl ich es nicht mit Samthandschuhen anfasse, ist noch keine Abnutzung festzustellen. Zu den positiven Punkten gesellen sich "langlebig und robust" daher noch dazu.
      Also: Weiterhin eine Kaufempfehlung!
      Gruß
      Stephan

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