Mittwoch, 14. Dezember 2016

Lioncast LX50 Gaming Headset - Testbericht


Einleitung


Etwas mehr als ein Jahr ist es nun her, als das letzte Gaming-Headset des Berliner Herstellers Lioncast vorgestellt wurde. Aufgrund des super Preis-/Leistungsverhältnisses habe ich den damaligen Test des LX16 Evo mit einer klaren Kaufempfehlung abgeschlossen und habe es bis heute im täglichen Einsatz. Oder soll ich lieber sagen hatte?

Seit wenigen Tagen hat Lioncast das lange angekündigte Gaming Headset LX50 im Angebot, das nicht nur qualitativ, sondern auch preislich in einer anderen Liga spielt als das LX16. Kann das Preis-/Leistungsverhältnis trotzdem aufrecht erhalten werden?


Lieferumfang

Das gut und hochwertige verpackte Headset umfasst den Kopfhörer, das Mikrofon mit Popschutz, ein Anschlusskabel für das Endgerät und eine Kabelfernbedienung. Außerdem dabei sind zusätzliche Ohrpolster mit Stoffbezug (Velour), bereits montiert sind Ohrpolster aus Kunstleder.

Das Lioncast LX50 im Test

Ausstattung


Während die Kabelfernbedienung mit Lautstärkeregelung und Mute-Funktion noch zum Standard gehört und in der Preisklasse bis 70 Euro erwartet werden darf, fällt die Individualisierbarkeit umso mehr auf. Das Anschlusskabel, welches über eine Gesamtlänge von 3,35 Metern verfügt, lässt sich stecken, genauso wie das sehr biegsame Mikrofon. Auch die Kunstleder-Ohrpolster lassen sich gegen die mitgelieferten weicheren Stoffpolster tauschen. Der Tausch geht sehr einfach und ohne Schwierigkeiten vonstatten. Der gepolsterte Kopfbügel lässt sich zudem in seiner Länge verstellen und an die eigene Kopfform anpassen. Die Rasterung dafür ist schwer genug, sodass sich die Länge auch beim auf- und absetzen des Kopfhörers nicht verstellen kann.

Die Ohrpolster sind austauschbar


Verarbeitung


Die Verarbeitung des Headsets ist durchweg sehr gelungen. Keine Spaltmaße sind zu erkennen, die vergoldeten Steckverbindungen rasten sauber ein, die Ohrpolster sind hochwertig verarbeitet und die stoffummantelten Kabel zeugen von einer langen Haltbarkeit. Die Ohrhörer sind an der Außenseite teils gummiert, genauso wie ein Großteil der Kabelfernbedienung.

Sauber verarbeitete Steckverbindungen


Bedienung


Die Bedienung ist sehr einfach und bedarf keiner großen Erklärung. Die Kabel werden in PC oder Konsole gesteckt, Kabelfernbedienung in Headset und fertig. Die Remote ist mit Lautstärkeregelung und Mute-Schalter ausgestattet, was in der Hitze des Gefechts einen schnellen Zugriff auf die Lautstärke ermöglicht.

Hochwertig, aber schwer: die Kabelfernbedienung

Tragekomfort


Die Kabellänge wird vom Hersteller mit 3,35 Meter angegeben, was dem Anwender einen großen Bewegungsspielraum lässt. Davon beanspruchen 1,35 Meter die Kabelfernbedienung, die zwar sehr hochwertig verarbeitet, aber etwas zu schwer geraten ist. Anders als in der beigelegten Bedienungsanleitung beschrieben empfehle ich daher, das Kabel anders herum einzusetzen, sodass die lange Seite am Kopfhörer eingesteckt wird. So kann die Fernbedienung irgendwo abgelegt werden und zieht den Kopf nicht einseitig herunter. Es ist nicht extrem, aber doch spürbar.

Positiv anzumerken ist, dass das Headset sehr fest sitzt und nicht verwackelt, falls man den Kopf schnell bewegen sollte. Die Kehrseite der Medaille sind bereits nach kurzer Zeit sehr warme Ohren und ein für Brillenträger anfangs unangenehmer Druck auf die Brillenbügel, an den man sich nach einiger Zeit jedoch gewöhnt.

Warm, lässt aber kaum andere Geräusche durch

Mikrofon


Voicechat

Der Gesprächspartner ist gut zu verstehen und die übertragene Sprache kommt sauber und verständlich an.

Letsplay

Die Qualität des Mikrofons ist sehr gut, kommt allerdings gegen die Kondensatortechnik nicht an. Bei Letsplays bevorzuge ich nach wie vor ein gutes Kondensatormikrofon, für eine schnelle, kommentierte Runde zwischendurch ist das LX50 aber sehr gut geeignet. Vor allem störende Hintergrundgeräusche werden zuverlässig gefiltert.

Klang


Musik

Egal ob Rock, Oldies oder aktuelle Popmusik - alles wird klar und deutlich wiedergegeben. Sowohl leise Klänge können gut herausgehört werden, als auch eine hohe Lautstärke nicht zur Verzerrung neigt. Die hohen und tiefen Frequenzen sind gut abgestimmt und hören sich harmonisch an.

Filme

Auch Filme können mit dem Headset gut angesehen werden. Sprache, Musik und Nebengeräusche werden klar voneinander differenziert wiedergegeben.

Gaming

Vor allem beim Gaming kann die geschlossene Bauweise ihre Vorteile voll ausspielen. Hintergrundgeräusche sind kaum noch wahrzunehmen und der Fokus liegt voll auf dem Spiel. Geräusche und Gegnerpositionen sind eindeutig zu orten, auch laute Töne, wie Explosionen oder Motorensounds werden druckvoll, aber niemals dröhnend wiedergegeben.

Fazit


Das Headset ist mit einem Preis von 69,95 EUR UVP (Amazon.de: 59,95 EUR) nicht gerade günstig, kann aber durch seine hochwertige Verarbeitung und damit hoffentlich lange Haltbarkeit punkten. Auch soundtechnisch kann die hohe Qualität gehalten werden und kann problemlos mit anderen Anbieter in der Preisklasse mithalten. Der Vorteil ist auf jeden Fall die Möglichkeit zur Individualisierung, jedoch kann der feste Sitz je nach Kopfform bei Brillenträgern unangenehm sein. Aber das LX50 ist es wert, ausprobiert zu werden. Dann kann immer noch entschieden werden, ob alles passt. Doch dann besteht die Gefahr, es niemals wieder hergeben zu wollen. Daher: Kaufempfehlung!


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